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Amtsverwaltung bleibt in Schafflund

Schafflund, den 14. 10. 2017
Nach monatelangen Auseinandersetzungen finden Ausschussmitglieder Kompromiss / Personal wird um mindestens sechs Stellen aufgestockt
 

„Dass sich das so wendet. Wahnsinn!“ Die langjährige Mitarbeiterin der Amtsverwaltung Schafflund, Carola Hansen, war am Ende der Amtsausschusssitzung erstaunt, erfreut und erleichtert. So konnte sie es zu Beginn der Sitzung eigentlich nicht erwarten.

Wie schon in der vorbereitenden Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses war der Sitzungssaal gut gefüllt, fast alle Mitarbeiter der Verwaltung waren zusätzlich anwesend. Sie waren alle aufgeschreckt von der Idee Thomas Jessens, Bürgermeister aus Osterby, der im Sommer vorgeschlagen hatte, Teile der Verwaltung wie die Bau- und auch die Finanzabteilung auszulagern und beispielsweise in Handewitt anzugliedern, wenn dort eine neue Verwaltung gebaut werden sollte. Die einsetzende Diskussion darüber rief Bürgermeister Wilhelm Krumbügel aus Lindewitt auf den Plan, der in einem Antrag den Amtsausschuss dazu aufrief, sich eindeutig zur eigenen Verwaltung mit Sitz in Schafflund zu bekennen, und zwar mit allen Fachabteilungen.

Jessen wiederholte seine Grundforderung, die er in allen Sitzungen kundtat: „Wir brauchen größere Teams, die Personalausfälle kompensieren können und richtige Fachleute vorhalten.“ Dies sei eine wichtige Voraussetzung für die Bewältigung zukünftiger Aufgaben und ohne Kooperation mit anderen Verwaltungen schwer möglich. Der Antrag Krumbügels bilde keinen dahingehenden Vorschlag ab, er sei nur ein Bekenntnis zum Standort der Verwaltung.

Um die Problemlage in der Verwaltung des Amtes zu erhellen, skizzierten die drei Abteilungsleiter Sönke Renger, Holger Sönnichsen und Ralf Fleddermann die Zukunftsaufgaben und die notwendigen Sach- und Personalentwicklungen in den Abteilungen Finanzen, Bau- und Service und Zentrale Dienste. Die mittelfristige Notwendigkeit sei zumindest die Aufstockung um sechs Stellen in der Verwaltung.

Was die Zuhörer im Verlauf der Auseinandersetzung deutlich spürten, brachten einige Bürgermeister in der Runde zum Ausdruck: In der Sache sei man sich bei der notwendigen Personalentwicklung eigentlich einig. Der Leitende Verwaltungsbeamte Jörg Hauenstein nahm den Ball auf und empfand „es als außerordentlich positiv, dass hier ein Konsens gefunden wurde. Ein wichtiger Schritt wäre eine gute Außendarstellung, damit wir für gute Mitarbeiter attraktiv bleiben.“ Thomas Jessen schließlich schlug den Knoten durch. Er werde dem Antrag Krumbügels zustimmen, wenn die Ausführungen der Abteilungsleiter samt ihren Forderungen zur Personalentwicklung Bestandteil des Bekenntnisses zur Amtsverwaltung werde. So kam es. Einstimmig.

„Wir sind politisch so zerstritten, das wir das hier öffentlich austragen müssen“, hatte Thomas Jessen kurz zuvor noch bedauert. Er hätte diese Diskussion lieber in einer vorbereitenden Ausschusssitzung geführt. Aber alle Anwesenden konnten so verfolgen, dass es tatsächlich möglich ist, nicht nur einen großen Streitpunkt in einen tragfähigen Kompromiss zu wandeln, sondern sogar in einen zukunftsweisenden Beschluss zu führen. Dies lässt für einige offene Punkte wie beispielsweise die Einrichtung der Tagespflege im Amt Schafflund hoffen. Reinhard Friedrichsen