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Sozialstation kommt gut durch die Krise

02. 07. 2020

Die Schafflunder Einrichtung wartet zurzeit auf die Auszahlung der Corona-Prämie / Bald Umzug in neue Räumlichkeiten geplant

 

 Es war ihr erster Bericht zur Situation der Sozialstation Schafflund vor dem Amtsausschuss. Bezüglich eventueller negativer Auswirkungen durch Corona konnte Geschäftsführerin Kathrin Clausen aber gleich Entwarnung geben. Mindereinnahmen vor allem im April werden von der Pflegekasse ausgeglichen. „Dies ist für uns eine sehr komfortable Situation“, bekannte sie.

Ihre Sorge und die der 48 Mitarbeiter liegen weiterhin in der Ansteckungsgefahr. „Das Damoklesschwert eines Verdachtsfalls der Corona-Infektion wird uns noch lange begleiten“, ergänzte sie. „Nicht nur das Klatschen vom Balkon tut uns gut, sondern natürlich auch die sogenannte Corona-Prämie, auf deren Auszahlung wir warten. Allerdings brauchen wir die finanzielle Würdigung der Pflegetätigkeit auf Dauer“, bekräftigte sie.

Ein erster Schritt mag die Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit von 41 auf nun 40 Stunden sein, die vom Amtsausschuss beschlossen wurde. Bislang sei es immer noch gelungen, neue Kräfte zu finden, aber es werde immer schwieriger. „Mit Geld können wir nicht locken, es geht nur über die hohe Zufriedenheit der Mitarbeiter, die dann auch bei den Patienten ankommt“, so Clausen.

Auch für 2019 und 2020 wird ein Zuschuss der Gesellschafter, die vor allem aus zwölf amtsangehörige Gemeinden bestehen, voraussichtlich nicht benötigt. Im vergangenen Jahr lagen die Umsätze bei konstant sehr guter Auftragslage bei 1,3 Millionen Euro, dem standen

Aufwendungen von 1,28 Millionen gegenüber. „Wir sind gemeinnützig und wollen dies auch bleiben“, kommentierte Clausen diese Punktlandung.

Derzeit stehen alle in den Startlöchern, um demnächst in die neuen Räumlichkeiten der Sozialstation und der Tagespflege umzuziehen. Letztere wird dann den Namen „Tagestreff“ tragen. Für beide Einrichtungen wurden noch zusätzliche Einrichtungsgegenstände in Höhe von 63.000 Euro beschlossen. Besonders erfreut zeigt sich Clausen, dass das Fahrzeug, das für den Transport der Patienten zum „Tagestreff“ angeschafft werden soll, mit einem elektrischen Lift-System ausgestattet werden kann.

Ein weiterer Schwerpunkt war das Thema Arbeitssicherheit, dass in den Gemeinden bislang eher anlassbezogen zur Sprache kam. Da Großenwiehe und Lindewitt gemeinsam einen neuen Bauhof erstellen und sich damit erneut befassen müssen, schlug Amtsvorsteher Wilhelm Krumbügel vor, vielleicht eine gemeinsame Dauerlösung für alle amtsgehörigen Gemeinden zu finden. Der Leitende Verwaltungsbeamte Jörg Hauenstein stellte dazu ein mögliches Konzept vor.

Eine Grundbetreuung durch einen arbeitsmedizinischen Dienst könnte für alle Gemeinden mit einem Kostenfaktor von zirka 4700 Euro jährlich über die Amtsumlage abgebildet werden. Dieser beinhalte etwa die Beratung zum Arbeitsschutz und die Durchführung der Begehungen. Spezielle Anforderungen müssten dann nach Aufwand mit den jeweiligen Gemeinden abgerechnet werden. „Die Sicherheit unserer Arbeitnehmer ist höher zu setzen als die Furcht vor hohen Nachbesserungs-Investitionen“, befürwortete Bürgermeister Michael Schulz aus Großenwiehe die Maßnahme, unterstützt von seinem Kollegen Jan Jacobsen aus Weesby, der gern jederzeit wissen möchte, „ob wir diesbezüglich richtig aufgestellt sind“.

Entsprechend befürwortete der Ausschuss, sich von einem Anbieter ein mögliches Betreuungskonzept vorstellen zu lassen. „Es fehlt kein Geld und alle Buchungsgeschäfte sind sauber geführt. “ Dies ist für Hauenstein die wichtigste Erkenntnis aus der jüngsten unvermuteten Prüfung der Finanzbuchhaltung durch das Gemeindeprüfungsamt. Dieses lobt dann auch die verstärkten Bemühungen des Amtes, diese Abteilung personell zu verstärken. „Ab 1. Juli haben wir in der Finanzabteilung eine Sollstärke an Personal, dass alle Rückstände aufgearbeitet werden können“, ist Hauenstein zuversichtlich.

 

Text - SHZ Reinhard Friedrichsen