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Mit „Merlin“ fürs eigene Buch werben

Schafflund, den 13. 08. 2018
Autor Johannes Weinand aus Schafflund geht mit seiner Internet-Plattform neue Wege im Marketing

Um ein Start up-Unternehmen zu gründen, muss man Visionen haben und für die Sache brennen – und dafür ist man nie zu alt. Johannes Weinand (68) will mit seiner Internetplattform www.w-bookbuster.com das Buch-Marketing revolutionieren und den Autoren die Möglichkeit verschaffen, selbst für das eigene Buch zu werben. Projekt „Merlin“ nennt er die Strategie, weil er sich sicher ist, den „Heiligen Gral“ der Vermarktung von Literatur entdeckt zu haben.

„Die Werbung soll erschwinglich sein“, erklärt er seine Idee, deshalb biete er nicht nur zu einem moderaten Preis seine Dienstleistung an, sondern beteilige die Autoren zu 50 Prozent anteilig an allen Gewinnen seiner Firma, solange sie bei ihm unter Vertrag stehen. Das ist insbesondere für die vielen Autoren interessant, die vergebens auf einen Verlag hoffen, der sich ihrer Bücher annimmt.

Davon kann Johannes Weinand aus eigener Erfahrung ein leidvolles Lied singen. Seit 1985 schreibt er selbst Bücher, hat sich seitdem bei 300 Verlagen beworben, nur Absagen hinnehmen müssen und ist letztlich bei Amazon gelandet, die nun seine Bücher drucken, aber eben nicht bewerben. „Nun biete ich eine echte Weltneuheit an“, sagt der Autor über die neue Form der Werbung für ein Buch. Er habe sich Gedanken gemacht, wie man ein Buch für den Leser attraktiv präsentieren könne, und zeigt auf der künftigen Plattform den ersten Trailer zu seinem eigenen neuesten Werk, produziert vom Grauton-Studio in seinem Heimatort Schafflund: Farbenfrohe Animation unterlegt mit Sprache, die Spannung aufbaut – also mehr als ein Klappentext seiner Meinung nach leisten kann. „Jeder Autor kann in einem 90-Sekunden-Trailer sein Werk nach eigenem Gusto den Lesern weltweit vorstellen, damit es auch denen, die nicht in Verlagen organisiert sind, gelingt, auf dem breit gefächerten Buchmarkt Fuß zu fassen“, erläutert Weinand sein Konzept.

Doch nicht nur das. Die Verlage könnten ebenfalls von erhöhten Umsätzen profitieren, wenn die Vorstellung der Bücher ihrer Autoren als Trailer, Weinand nennt es „Street base Animation“, im Internet erschienen. „Ich möchte alle glücklich machen: Den Leser, den Verlag, aber vor allem die Autoren“, sagt der Schriftsteller und Firmengründer.

Anderthalb Jahre hat er mit seinem Team für die Entwicklung des innovativen Konzepts benötigt. Die Kategorien Science Fiction, Krimi, Roman, Lyrik oder Sachbuch würden nach und nach aufgebaut, ebenso die Ausweitung über den deutschsprachigen Raum hinaus. Die Reihenfolge in diesem Prozess bestimmen die Autoren, die ihre Trailer einschicken. „Darüber hinaus biete ich die Vermittlung von Dienstleistungen vom Manuskript bis zum Endprodukt Buch an.“

Mit Spannung erwartet Johannes Weinand die ersten Reaktionen auf die Freischaltung der Web-Seite am morgigen Freitag – und hat schon die nächste Idee: „In Buchhandlungen könnte man gut Bildschirme aufstellen und die Trailer laufen lassen.“

 

Text - SHZ  Helga Böwadt

 

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